Sie haben weder etwas von ihrer politischen Emotionalität und ihrem Engagement noch etwas von ihrer politischen Analytik verloren. Und das, obwohl sie zum Teil bereits seit vielen Jahren als Mandatsträger im Ruhestand sind.
„Einmal Vollblut-Politiker, immer Vollblut-Politiker“, brachte es einer der Ehrengäste des Coesfelder CDU-Kreisvorstand auf den Punkt. Der CDU-Kreisvorstand hatte zu seiner traditionellen Aschermittwochs-Sitzung alle ehemaligen Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie die früheren Landräte aus dem Kreisverband zum gemeinsamen Heringsessen beim „politischen Aschermittwoch“ nach Dülmen eingeladen.
Die Runde war alles andere als ein Schwelgen in alten Erinnerungen: Engagiert, couragiert und sehr zukunftsorientiert wurden die aktuellen politischen Herausforderungen zwischen den Politiker-Generationen diskutiert. In die Debatte eingebracht haben sich die früheren Bundestagsabgeordneten Willi Rawe und Werner Lensing, die Landtagsabgeordneten Helmut Elfring und Karl Wegener sowie die Landräte Karl-Heinz Göller und Hans Pixa.
Gerade die Folgen der Wirtschaftskrise beschäftigte die ehemaligen Mandatsträger. „Wir müssen uns zurückbesinnen auf die Qualitäten, Prinzipien und Möglichkeiten der Sozialen Marktwirtschaft. Das ist der Schlüssel für die Überwindung der Krise“, lautete ihr Appell. Der Staat sei jetzt in einer besonderen Verantwortung, aber er dürfe nicht für alles und jeden in eine überzogene Pflicht genommen werden, warnten sie eindringlich: „Soziale Marktwirtschaft bedeutet nämlich nicht, dass die Regeln des Marktes völlig ignoriert oder ausgeblendet werden dürfen.“
Mit Blick auf den anstehenden Wahlmarathon in diesem Jahr riefen sie zu einer gleichsam geschlossenen wie auch entschlossenen CDU auf. „Die Union hat über viele Jahrzehnte die Region nach vorne gebracht. Die Union hat auch die besseren Rezepte für die jetzigen Herausforderungen. Sei es auf der Ebene Europas, in Deutschland oder eben daheim bei uns im Kreis in den einzelnen Städten und Gemeinden“, wie es einer der „Polit-Urgesteine“ bei der Sitzung in bester Aschermittwochs-Manier formulierte. Ein Satz, den CDU-Kreisvorsitzender Werner Jostmeier Werner gerne aufgriff: „Der Wähler kann gerade in diesen Zeiten auf die CDU vertrauen. Und ich bin mir sicher, dass wir dieses Vertrauen bei allen drei Wahlen auch bekommen.“