Kriminelle Verführer auch im ländlichen Raum

Schutz vor der Loverboy-Masche / Infoveranstaltung am 14. November

Sie sind jung, wirken charmant – und sind doch nichts anderes als kriminelle Verführer. „Loverboys“ treiben auch im ländlichen Raum ihr Unwesen. Die Täter machen Mädchen und junge Frauen emotional abhängig, erpressen sie und zwingen sie in die Prostitution. Die „Loverboy-Methode“ heißt eine Infoveranstaltung am Mittwoch, 14. November, um 19 Uhr im Forum Bendix in Dülmen, Friedrich-Ruin-Straße 35.

Der Titel lautet „Verliebt – verführt – prostituiert“, und genau dies hat Sandra Norak sechs Jahre lang mitgemacht. Die ehemalige Betroffene berichtet, wie sie in die Fänge eines Loverboys geriet und wie sich Mädchen und Frauen davor schützen können. Unter ihrem Pseudonym betreibt sie heute den Blog „My Life in Prostitution“. Sie wird während der Veranstaltung via Skype zugeschaltet. Vor Ort in Dülmen sind die ehemalige Kriminalbeamtin Bärbel Kannemann, die 2013 den Verein „NO Loverboys“ gründete und sich im Opferschutz engagiert, und Tanja Mesic von Tamar, der Prostituierten- und Ausstiegsberatung der Evangelischen Frauenhilfe. Erwartet wird auch ein Vertreter der Polizei im Kreis Coesfeld.

Organisatoren sind der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann und der „Runde Tisch – wir sind gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Coesfeld“. Als Vater einer elfjährigen Tochter sei es ihm ein Anliegen, über die kriminellen Methoden aufzuklären, betont Henrichmann. „Auch der ländliche Raum ist keine heile Welt. Wir müssen wachsam sein und wachrütteln, wo es nötig ist“, erklärt er. Walburga Niemann, Koordinatorin des Runden Tisches ergänzt: „Loverboys sind auch im Kreisgebiet aktiv. Wir müssen uns daher aktiv mit dieser Form der Gewalt an Mädchen und jungen Frauen auseinandersetzen“.

Die Veranstaltung richtet sich an junge Menschen, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Fachpersonal und Ehrenamtliche aus dem Bereich Jugendhilfe und der Sozialen Arbeit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei.

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