Die Aufhebung der Ausschreibung des Ausbauprojektes der A1 „Hansalinie“ zwischen dem Autobahnkreuz Münster Nord und dem Kreuz Osnabrück-Lotte bezeichnet Matthias Kleinert, Kreisvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) im Kreis Coesfeld, als verkehrs- und wirtschaftspolitischen Supergau für das Münsterland.
Im Sommer 2018 wurde die DEGES beauftragt, die sechsspurige Erweiterung der Autobahn A1 im Zuge eines ÖPP-Projektes zu realisieren. Nun, kurz vor Ende des Ausschreibungsverfahrens, hat die DEGES dieses nun gestoppt und damit aufgehoben.
„Die Erreichbarkeit unserer Region und unserer weitestgehend mittelständischen Betriebe wird damit über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, weiterhin in Mitleidenschaft gezogen und hat weitreichende Auswirkungen auf die Standortattraktivität des Münsterlandes insgesamt“, so Kleinert.
Als Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes hat die A1 eine großräumige, überregionale und grenzüberschreitende Verbindungsfunktion. Im betreffenden Abschnitt der A1 werden bis zum Jahr 2030 täglich bis zu 75.000 Kfz/24 h und ein Lkw-Anteil von bis zu 25 Prozent prognostiziert.
Allein die Tatsache, dass zwischen der Entscheidung der Zusammenarbeit zwischen Bund und Land für den sechsspurigen Ausbau der A1 und dem kurz bevorstehenden Abschluss des Ausschreibungsverfahrens mehr als sieben Jahre liegen, ist niemandem zu vermitteln, heißt es in einer Pressemitteilung der MIT.
Die Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland sind viel zu langwierig und kompliziert. Die dringend notwendige Modernisierung und der Neubau unserer Infrastruktur werden dem Leistungserfordernis einer starken Wirtschaftsnation nicht gerecht und hemmen die Wirtschaft in Ihrer notwendigen Entwicklung.
„Das bestehende und sich nun weiter verschärfende Nadelöhr zwischen Münster und Osnabrück muss dringend behoben werden. Es wird notwendig sein, dass sich das Münsterland mit allen seinen relevanten Gruppen und Entscheidern sowie den politischen Vertretern auf allen Ebenen zusammenschließt, formiert und Druck aufbaut, damit diese fatale Entscheidung des Ausbaustopps revidiert wird“, so Matthias Kleinert.