Das große Ziel muss es sein, dass ihre hervorragende Arbeit und ihr beispielhaftes Engagement eigentlich überflüssig wird“, formulierte der Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling (CDU) bei der Coesfelder Tafel einen vorweihnachtlichen Wunsch.
Dass die Realität derzeit anders aussieht, beschrieben die ehrenamtlichen Helfer der Tafel sehr eindrucksvoll. Die Coesfelder Tafel besteht seit nunmehr einem Jahr arbeitet und sehr engagiert für benachteiligte Menschen arbeitet.
MdB Schiewerling war vor einem Jahr beim ersten „Tafel-Tag“ direkt mit dabei. Anlass für ihn, sich zusammen mit dem Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzende Werner Jostmeier jetzt ausführlich über die Entwicklung sowie über die ganz praktischen sozialpolitischen Erfahrungen vor Ort zu informieren. Zumal die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik eines der wesentlichen Arbeitsgebiete von MdB Schiewerling in Berlin ist.
Die Coesfelder Tafel gibt inzwischen für eine Gruppe von 600 bis 700 Menschen Nahrungsmittel aus. 90 Prozent der Kunden kommen aus Coesfeld, der Rest aus den Nachbarorten. Ein Großteil der Kunden gehört zur Gruppe der sogenannten Hartz-IV-Empfänger. Die aufwendige Tafel-Arbeit leisten 90 ehrenamtliche Helfer sowie acht Plus-Jobber.
Karl Schiewerling und Werner Jostmeier dankten den Helfern für ihre wichtige Arbeit und ihr sehr persönliches soziales Engagement. „Sie nehmen sehr viel auf sich, um anderen Menschen in schwierigen Lebensumständen zu helfen. Die Gesellschaft muss dankbar sein für ihr Engagement“, sagte MdB Schiewerling.
Bei der anschließenden Diskussion erörterten Politiker und ehramtliche Helfern in den Räumen des Vereins „Interkulturelle Begegnungsprojekte“ die soziale Situation, mit der sie in der täglichen Arbeit konfrontiert werden. Angesprochen wurde dabei eine Verstärkung des „Prinzips Förderns“ sowie ein Aufbrechen der anwachsenden „Sozialhilfe-Vererbung“. Denn Familien, die bereits in dritter Generation allein von staatlichen Hilfe-Leistungen leben, seien auch im Münsterland nicht mehr selten. Die Förderung der Kinder und die Verbesserung ihrer Chancen für Bildung und Beruf seien der einzige Schlüssel, um diesen Teufelskreislauf zu unterbrechen. „Wir müssen bei den Kindern massiv investieren“, forderte MdB Schiewerling.