Europa im Koffer

Anna Radwan-Röhrenschef (polnische Robert-Schumann-Stiftung), Henrik Bröckelmann (Junge Union Deutschlands) und Lukasz Lipinski (Journalist, gazeta wiborcza) werben für die EU.
Anna Radwan-Röhrenschef (polnische Robert-Schumann-Stiftung), Henrik Bröckelmann (Junge Union Deutschlands) und Lukasz Lipinski (Journalist, gazeta wiborcza) werben für die EU.
„Europa im Koffer“ – so lautete der Titel eines Projektes der Konrad-Adenauer-Stiftung, in dessen Rahmen der Nottulner Henrik Bröckelmann jetzt gemeinsam mit acht Experten aus Deutschland, Polen und der Ukraine in der ost-ukrainischen Region Donbass unterwegs war.

Vier Tage reiste die Gruppe – darunter ein Politikwissenschaftler, ein Journalist, ein Diplomat und eine junge Studentin – in die Städte Donezk, Kramatorsk, Slaviansk und Mariupol, um bei Mitgliedern politischer Jugendorganisationen und Nichtregierungsorganisationen sowie Studenten und Kommunalpolitikern für die europäische Idee und für europäische Werte wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte zu werben. Bröckelmann berichtete dabei vor allem von seinem jugendpolitischen Engagement in der Jungen Union Deutschlands. „Da die Menschen in der Ost-Ukraine ja eigentlich als eher rußland-orientiert und europaskeptisch gelten, war ich überrascht wie gastfreundlich wir aufgenommen wurden, wie interessiert unseren Vorträgen zugehört wurde und wie neugierig nachgefragt wurde“, so Bröckelmann.

Das Kennenlernen von Land und Leuten war ein weiterer Aspekt der Reise. Geprägt von Schwerindustrie (Kohle und Stahl) ist die Region rund um die Stadt Donezk das „industrielle Herz der Ukraine“, was eine große Herausforderung für die Menschen darstellt. So gehört die Region zu den Regionen mit der geringsten Umweltqualität in Europa. „Die Luftverschmutzung in der Hafenstadt Mariupol war für uns Westeuropäer nahezu physisch spürbar. Auch das Trinkwasser war nicht zum Trinken geeignet“, sagt Bröckelmann. „Das erinnert schon alles sehr an das Ruhrgebiet in den Sechzigern und die ‚DDR’ in den Achtzigern.“ So war sich die Reisegruppe einig, dass gerade auf dem Umweltsektor eine Anpassung der ukrainischen Gesetze an europäische Standards zu einer wirklichen Verbesserung der Lebensqualität der Menschen führen würde.

Insgesamt waren sich die Experten einig, dass die Ukraine mit ihren vielen gut ausgebildeten jungen Menschen ein großes Potenzial hat. „Zwar wird die Ukraine wohl in den nächsten 10 bis 15 Jahren noch kein EU-Mitgliedsstaat werden können. Dennoch ist es wichtig, der Ukraine eine Beitrittsperspektive zu eröffnen. Denn Europa ist wichtig für die Ukraine und die Ukraine ist wichtig für Europa“, meinte der Nottulner zum Abschluss der Reise. Er versprach sich künftig im Rahmen seiner politischen Tätigkeit – unter anderem im Bundesvorstand der Jungen Union – hierfür einsetzen zu wollen.

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