CDU-Senioren Union Kreisverband:
Fachveranstaltung 2007 „Demographischer Wandel“

Die Tagung wurde von der CDU- Senioren Union ausgerichtet. Veranstaltungsort war das St. Barbarahaus in Dülmen. Ziel der Veranstaltung sollte der „Demographische Wandel “als Arbeitsschwerpunkt der CDU- Senioren für das Jahr 2007 sein.

Walter Hormann, Kreisvorsitzender der Senioren Union, hob daher in seiner Begrüßung hervor, dass es unstreitig sei, dass der demographische Wandel das gesellschaftliche Leben nachhaltig verändern würde, dass es aber auch unumgänglich sei, dass sich die Älteren zunächst einmal ganz persönlich mit diesem Problem auseinandersetzen müssten. „ Es ist auch unsere Aufgabe, durch frühzeitiges Erkennen die notwendigen Schritte und richtigen Weichenstellungen an die Politik weiterzugeben, von der wir auch schließlich Antworten erwarten “, unterstrich Walter Hormann.

Zu der offenen Aussprache waren eingeladen Hermann Henke aus Nordwalde, Mitarbeiter der Bezirksregierung Münster sowie Reinhold Uhlenbrock aus Drensteinfurt, Bezirksvorsitzender des Bezirks Münsterland und stellv. Landesvorsitzender NRW der Senioren Union der CDU, der dankeswerter Weise für den erkrankten Landesvorsitzenden, Leonhard Kuckart, eingesprungen war.

Herr Henke referierte über die demographische Entwicklung im Kreis Coesfeld anhand einer Studie der Bezirksregierung Münster. Durch ein umfassendes Zahlenwerk machte er den demographischen Wandel als ein Faktum fest. Wesentliche Ursache ist das Geburtendefizit, das die Zahl der Sterbefälle und evt. Wanderungsgewinne nicht ausgleicht und das über einen sehr langen Zeitraum ( bis 2060 prognostiziert ) die Einwohnerzahl im Kreis Coesfeld sinken lässt. In den Städten und Gemeinden: Ascheberg, Billerbeck, Coesfeld, Dülmen, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Nottuln, Olfen und Senden reichten die Wanderungs-gewinne nicht aus, um das Geburtendefizit langfristig zu kompensieren. Rosendahl fällt bei den Gemeinden und Städten im Kreis Coesfeld wegen auftretendem Geburtendefizit und Wanderungsverlusten unstreitig aus dem Rahmen. „Insgesamt “, so Hermann Henke, „befinden wir uns in einem Teufelskreislauf, der nicht nur das quantitative Verhältnis der Altersgruppen in unserem Kreis verändern wird, sondern unter qualitativen Aspekten geradezu Diskussionen über das Verhältnis zwischen den Generationen erfordert “. Er betonte aber auch, dass die Folgen des demographischen Wandels ein unterschiedlich starker und unterschiedlich schneller Prozess sein werden, und – sozusagen als Chance - die Entscheidungen in der Politik in diesen Fragen vor Ort und regional prinzipiell langfristig angelegt sein müssten und kein Denken in Legislaturperioden sein dürfen.

Diese Gedanken aufgreifend unterstreicht auch Reinhold Uhlenbrock in seinem Redebeitrag, dass sich das Verhältnis zwischen den Generationen verändert hat. „ Diese Relationen sollten uns aufrütteln! Politik, Wirtschaft, Stadt- und Verkehrs-planung, Pflege und Gesundheit, aber auch Freizeit- und Bildungsplanung müssen diese Fakten noch mehr als bisher berücksichtigen. Nicht zu vergessen: man sollte uns als ältere Generation auch schon einmal fragen, wie wir es gerne hätten “.

Hier kann nach Ansicht beider Referenten als in Zukunft starker Kraft die Senioren Union Ideengeber vor Ort sein. Die örtlichen Vereinigungen sollten ihren Bürgermeister und/oder Vorsitzenden der CDU- Fraktion zu Gesprächen einladen, in denen beispielhaft nachstehende Fragen angeschnitten und diskutiert werden:

· Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, unterschiedliche Entwicklungen in den Ortsteilen ( Anteile Senioren, Kinder und Menschen mit Migrations-hintergrund, Zu- und Abwanderungen ) und Konsequenzen daraus.

· Bei der Ausweisung von Baugebieten mehr noch auf diese Veränderungen Rücksicht nehmen, evt. Rückbau vorhandener Bausubstanz oder Umbau zu seniorengerechten Wohnungen. Dazu auch Gespräche mit den örtlichen Architekten.

· Wohnmöglichkeiten mit Service für Senioren und Behinderte bis zum Lebensende in überschaubaren Größenordnungen ( sog. Wohngruppen ), wohnortnah und stadtteilbezogen.

· Sicherstellen der Grundversorgung in erreichbarer Nähe.

· Sicherstellen der Einkaufsmöglichkeiten, besonders des täglichen Bedarfs.

· Öffentlicher Personennahverkehr.

· Kulturelle Angebote.

· Angebote im Freizeitbereich ( Seniorentreffs, Sport- und Gymnastikbereich ).

Die anschließende Diskussion bot Gelegenheit, die vorgestellten Ansätze zur Bewertung mit den Referenten zu diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere Abstimmungsbedarf zwischen der älteren Generation und den Entscheidungsträgern vor Ort besteht und gewünscht wird.

„ Gelänge es uns, den alternden Teil der Gesellschaft, auch als kreative und produktive Elemente, zurück zu holen in die Gesellschaft als welche, die die Jungen entlasten, so wäre das sinngemäß nach einem Wort von Schirrmacher ein ganz wesentlicher Beitrag zur Generationengerechtigkeit. Für uns bedeutet das aber auch eine notwendige Aktivität im Alter, die Notwendigkeit geistig- seelischer, körperlicher und sozialer Aktivitäten. Fange nie an, aufzuhören, und höre nie auf anzufangen. Bei dem vorliegenden Thema wäre ein Aufhören unseres Interesses und Engagements verheerend. Altern verlangt Mut, nach vorne zu schauen und die Aufgaben zu sehen, die vor uns liegen“, dies gab Walter Hormann als Schlusswort den Teilnehmern der Tagung mit auf den Weg. Walter Hormann erwartete aber auch, dass weitere Veranstaltungen zu diesem Thema stattfinden, vielleicht auch als Podiumsdiskussionen, auf denen jede Zielgruppe ihre Anforderungen formuliert, selbstverständlich auch unter Einbeziehung der jeweiligen Stadt- und Gemeindeverbände. Die Fachveranstaltung hat hierfür mit Informationen und Argumenten bereichert und manche Anregung gegeben.

Mit 70 Teilnehmern aus dem Kreisverband war die Veranstaltung trotz des Termins vor Pfingsten gut besucht. Dank der guten Vorbereitung und dank der Unterstützung durch die CDU- Kreisgeschäftsstelle war die Veranstaltung ein Erfolg.

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