Das Kind im Mittelpunkt – individuelle Förderung sichern und weiter entwickeln

Der CDU Arbeitskreis Soziales, Gesundheit und Pflege informierte sich in der Peter-Pan-Schule in Dülmen über Fördermöglichkeiten für Kinder im Primarbereich, bei denen ein sonderpädagogischer Förderbedarf im Bereich Sprache festgestellt wurde.

Schulleiterin Carola Reinhold erläuterte zusammen mit ihrem Stellvertreter Norbert Tennagels und Mitgliedern des Kollegiums das Konzept der Schule und der Förderung: „Wir unterrichten sprachbehinderte Kinder, die trotz normaler Begabung in ihrer schulischen Entwicklung einer besonderen individuellen Förderung bedürfen. Sprachstörungen treten im Bereich der Artikulation, des Grammatikgebrauchs, des Wortschatzes und des Redeflusses (z.B. ausgeprägtes Stottern) auf.“ Sprachentwicklungsverzögerungen führten oft zu weiteren Auffälligkeiten. So hätten diese Kinder auch häufig Probleme beim Erlernen des Lesens und Schreibens, in der Wahrnehmung und in der Motorik. Als Folge der Sprachstörungen könnten Probleme im Lern-, Leistungs- oder Sozialverhalten auftreten. In diesem Schuljahr würden über 200 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Kreisgebiet in 18 Klassen mit durchschnittlich 12 Schülern von in der Fachrichtung Sprachheilpädagogik ausgebildeten Sonderpädagogen unterrichtet. Der Kreis Coesfeld als Schulträger finanziere und organisiere die Beförderung der Schülerinnen und Schüler mit Bussen und Taxen.

Die Vertreter der Schule betonen, dass die Peter-Pan-Schule sich als „Durchgangsschule“ versteht: „Wir nehmen Kinder meist als Schulanfänger in die Eingangsklasse auf. Sobald die Sprachstörungen behoben sind und die Persönlichkeitsentwicklung stabilisiert ist, erfolgt eine Rückschulung in die allgemeine Regelschule, z.B. in die zuständige Grundschule.“ Das werde daran deutlich, dass – bedingt durch viele Rückschulungen nach den Klassen 1 und 2 – die Anzahl der Schüler in den Klassen 3 und 4 wesentlich geringer sei. Vor der Rückschulung finde – entsprechend einer Vereinbarung mit allen Grundschulen im Kreisgebiet – ein vierzehntägiger Schulbesuch auf Probe statt. Nach der vierten Klasse wechselten die Schülerinnen und Schüler meistens zur Hauptschule, aber auch zur Realschule. In einigen Fällen erfolge der Wechsel zu einer anderen Förderschule.

In der anschließenden Diskussion betonten die Sonderpädagoginnen und -päda-gogen, dass eine frühere Diagnostik z.B. während der Kindergartenzeit sinnvoll wäre, um den betroffenen Kindern durch entsprechende Förderung frühzeitig individuelle Entwicklungschancen zu eröffnen. Anni Willms versprach diese Anregungen in die CDU Schuldebatte einzubringen und plädierte darüber hinaus für ein Wahlrecht der Eltern. „Bei der Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention dürfen gute Förder- und Bildungsstrukturen nicht zerschlagen werden! Den Eltern müssen mehr Informationen darüber gegeben werden, welche Schulform die beste Förderung für ihr Kind bietet. Nur dann kann auf sachlicher Grundlage ein Elternwahlrecht angemessen wahrgenommen werden. Wir sind davon überzeugt, dass der Kreis Coesfeld mit seinen Förderschulen gut aufgestellt ist. Diese gute pädagogische Arbeit muss im Interesse der Kinder und Jugendlichen weiterentwickelt werden!“ betonte die CDU Sozialpolitikerin.

Inhaltsverzeichnis
Nach oben