Düsseldorf / Coesfeld. - Mehr als 2400 Kinder im Kreis Coesfeld werden im August 2009 schulpflichtig. Für rund 180 von ihnen beginnt in den nächsten Wochen, zwei Jahre vor ihrer Einschulung, eine zusätzliche Sprachförderung.
Im Vergleich zu den städtischen Ballungsräumen im Ruhrgebiet sei diese Zahl zwar erfreulich gering. Dennoch hätten die Sprachstandserhebungen einen Bedarf festgestellt, der früher möglicherweise nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre. "Es werden jetzt deutlich mehr Kinder gefördert", sagt der heimische Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier. Doch nicht nur die Quantität der Sprachförderung ist seit diesem Jahr erhöht worden. "Durch die Einführung der Pauschale von 340 Euro pro Kind pro Jahr haben wir die Qualität der Sprachförderung erheblich verbessern können", so Jostmeier weiter.
In kleinen Lerngruppen werden die Kinder vor ihrer Einschulung sprachlich "fit" gemacht. Ziel ist, dass alle Kinder vom ersten Schultag an die Unterrichtssprache ihrem Alter angemessen beherrschen.
In diesem Jahr wurde landesweit erstmals die Sprachentwicklung der Kinder zwei Jahre vor ihrem ersten Schultag erhoben. Künftig werden nordrhein-westfälische Kinder bei Bedarf über die allgemeine sprachliche Förderung in Kindertageseinrichtungen hinaus durch zusätzliche Angebote unterstützt. Auf diese Weise sollen sie die deutsche Sprache altersgerecht beherrschen, wenn sie eingeschult werden.
Werner Jostmeier betont, dass nun endlich auch Kinder gefördert würden, deren sprachliche Defizite früher nicht erkannt worden wären: "Das neue einheitliche und standardisierte Verfahren hat gezeigt, dass deutlich mehr Kinder als bislang angenommen eine Sprachförderung brauchen, um nicht vom ersten Schultag an Außenseiter zu sein." Der Landtagsabgeordnete ist zufrieden: "Jetzt werden mehr Kinder individuell gefördert - und sie bekommen diese Unterstützung früher und für längere Zeit".
Die Landesregierung hat für 2007 bereits 17 Millionen Euro für die Sprachförderung bereitgestellt. Schon im kommenden Jahr sollen laut Haushaltsentwurf 28 Millionen Euro verfügbar sein.