Im Altenheim in Osterwick trafen sich die Mitglieder des CDU- Arbeitskreises Zukunft der Pflege. Neben der Verabschiedung des Jahresprogramms stand eine Besichtigung und Information des „Heimverbundes Betreutes Wohnen auf der Tagesordnung.
Heimleiter Josef Bartholomäus stellte bei einem Rundgang den im Mai vergangenen Jahres fertig gestellten Bereich des „Heimverbundes Betreutes Wohnen“ vor. Mitten im Ortskern „verbunden“ mit dem stationären Altenheim ist dies für viele Senioren ein Angebot, möglichst lange selbst bestimmt leben zu können. Bestandteil des „Heimverbundenen betreuten Wohnens“ ist das wöchentliche Gespräch einer Altenpflegefachkraft mit den Bewohnern. Diese können kostenlos an allen Veranstaltungen teilnehmen. Auch können über das Altenheim Verpflegung, Putzservice und andere Dienstleistungen „eingekauft“ werden.
Sorge bereitet dem Heimleiter allerdings die Zunahme von Altenhilfeeinrichtungen durch private Investoren. „ Wenn über dem Bedarf hinaus Plätze entstehen, bleiben in einigen Einrichtungen Kapazitäten frei und dies führt zu verminderten Einnahmen bei gleichen Kostenbelastungen.“ so Bartholomäus. Mit dem Inkrafttreten des Landespflegegesetzes wird keine Bedarfsermittlung von Seiten der Kreise mehr vorgenommen. Damit wurde der Markt für Investoren frei gegeben.
Anni Willms, Sprecherin des Arbeitskreises, teilt die Sorge des Heimleiters. Zum Jahreswechsel seien rund 253 neue Heimpflegeplätze fertig gestellt worden. Die Kreisverwaltung gehe davon aus, das für rund 76 Bewohner Sozialhilfe und für rund 80 Bewohner Pflegewohngeld zu zahlen ist. In diesem Bereich steigt der Zuschussbedarf gegenüber dem Haushaltsansatz von 2005 um rund 450 000 Euro. „Wir bedauern auch, dass der Kreis keine Steuerung mehr durch die Bedarfsermittlung hat. Der CDU ist es wichtig, dass die Menschen ihren Wünschen entsprechend möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Dabei brauchen die Angehörigen und die pflegebedürftigen Menschen Unterstützung durch passgenaue Beratung und unterstützende Angebote. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist das vom Kreis geplante Projekt „ambulant vor stationär“ über das in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit Soziales und Senioren beraten wird“ so die sozialpolitische Sprecherin der CDU- Kreistagsfraktion.
„Aber auch im Altenheim selbst wird auf die Wünsche der Bewohner eingegangen. So wurde eine Umgestaltung von vier Zweibettzimmern – zu vier Einzelzimmern vorgenommen. In Kürze soll im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzeptes ein Garten auf dem großzügig angelegten Gelände entstehen. Insbesondere für die demenzerkrankten Senioren soll der Garten eine neue Möglichkeit der sinnstiftenden Betätigung bieten, zur Erholung führen und ein Ort der Kommunikation werden,“ führte Ludger Dinkler vom Vorstand des Kuratoriums aus.
Im Anschluss an die Besichtigung legte der Arbeitskreis die inhaltlichen Schwerpunkte für das Jahr 2006 fest. Neben den Themen ambulante und stationäre Hospiz, die Arbeit des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK), ambulante und stationäre Schmerztherapie (Palliativmedizin), Pestel – Studie, Reform der Pflegeversicherung, Kreisprojekt ambulant vor stationär, Entwicklung der Behindertenhilfe im Kreis Coesfeld sollen auch Gespräche mit Vertretern verschiedener Interessengruppen stattfinden.