Lüdinghausen. „Das Werkstattjahr ist ein gutes Jahr für Jugendliche, die keinen Ausbildungsvertrag haben, nicht an einer berufsvorbereitenden Maßnahme der Arbeitsagentur teilnehmen oder kein schulisch begleitetes langfristiges Praktikum in einem Betrieb machen.
Es ist eine wichtige Alternative zur bisherigen schulischen Warteschleifenpraxis, da es gerade auch „schulmüden“ Jugendlichen berufliche Perspektiven bietet,“ fasste CDA Kreisvorsitzender Roland Hericks, der die CDA Veranstaltung moderiert hatte, die Inhalte des Vortrags und der anschließenden Diskussion zusammen.
Zuvor hatte Jürgen Paulini, Geschäftsführer des Handwerks-Beildungsstätten e.V. das Werkstattjahr vorgestellt. NRW Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann will mit diesem Angebot erreichen, dass neben den zwei Berufsschultagen, Jugendliche einen Einblick in die berufliche Arbeit erhalten. Mit den Qualifizierungsbausteinen, die an die allgemeine und schulische Bildung gekoppelt sind, lernen Jugendliche betriebliche Abläufe kennen. Das Abschluss- Zertifikat sei auch eine gute „Visitenkarte“ für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz, so Paulini. Die Handwerks – Bildungsstätten der Kreishandwerkerschaft stellen im Rahmen des Werkstattjahres derzeit in 13 Berufsfeldern Lehrgangsplätze bereit. Von dem Engagement der Handwerksmeister und der Ausbilder sei die Qualität der Ausbildung, abhängig.
Wurden im Pilotprojekt 2005 noch 30 Teilnehmer, in Coesfeld und Dülmen ausgebildet, sind es derzeit insgesamt 100 Jugendliche. Davon haben 60 bis 70% keinen Hauptschulabschluss, s „Die CDA begrüßt, dass seit Beginn dieses Schuljahres auch in Lüdinghausen dieses Angebot besteht! Gerade für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss ist das Werkstattjahr ein niedrigschwelliges Angebot, das ihnen auch Perspektiven für die berufliche Zukunft eröffnet. Hier werden Defizite abgebaut und eine gute Arbeitshaltung entwickelt“, betonte Stadtverbandsvorsitzende Ulrike Freitag.
Die Vermittlungsquote der Absolventen des Werkstattjahres läge bei rund fünfzig Prozent, betonte Paulini. Der Erfolg des Werkstattjahres sei aber sehr von der Arbeitsbereitschaft und Arbeitshaltung der jungen Menschen abhängig. Wichtig sei auch die Art und Weise, wie Eltern die Jugendlichen unterstützen und bei den Anstrengungen motivieren. In der anschließenden Diskussion nahmen auch Jugendliche und Eltern Stellung. Das „Laumann-Jahr“ wurde als wichtiger Baustein im Rahmen der Berufsorientierung gesehen. Von Interesse für Jugendliche und Eltern sei aber auch, das Ausbildungsspektrum des Richard –von- Weizsäcker- Berufskollegs kennen zu lernen. Der stellvertretende CDA Vorsitzende Otto Frieling gab bekannt, dass die CDA bereits eine entsprechende Folgeveranstaltung organisiert habe.
Am Freitag, 23.November, in der Zeit von 14.30 bis ca.16.30 Uhr, wird Schulleiter Rudolf Hege das Berufskolleg mit seinen schulischen Angeboten vorstellen. Danach besteht noch die Gelegenheit bei einem Rundgang die Schule und das Marianne - von Weizsäcker - Gästehaus näher kennen zu lernen. Interessierte Jugendliche und Eltern sind hierzu ebenfalls wieder herzlich eingeladen.