Kreis Coesfeld. Neue Wohnformen für Menschen mit Demenz, die Zusammenarbeit mit dem Demenz- Servicezentrum Münster und gegenwärtige Entwicklungen beim Landschaftsverband Westfalen Lippe - diese Themen waren Gegenstand der Beratung der CDU Mitglieder im Kreissozialausschuss und Mitgliedern des bisherigen Arbeitskreises Zukunft der Pflege mit Geschäftsführer Stephan Dransfeld und Ulrich Beerwerth, von den Alexianern in Münster und Reinhard Liebig vom LWL.
„In NRW gibt es bis zu 300 000 Menschen die an Demenz erkrankt sind. Derzeit werden ca. 80% dieser Menschen von pflegenden Angehörigen betreut und versorgt. Die Neuerkrankungen werden aufgrund der demographischen Entwicklung auch in Zukunft stetig zunehmen “, beschreibt Stephan Dransfeld die Ausgangssituation, die zu der Landesinitiative Demenz-Service NRW führte. Durch die Landesinitiative soll eine bessere häusliche Versorgung dementiell Erkrankter erreicht und die Angehörigen besser unterstützt und entlastet werden. Das Demenzservicezentrum Münster – seit sechs Monaten im Betrieb- unter Trägerschaft der Alexianer ist zuständig für die Kreise Coesfeld, Borken, Steinfurt und die Stadt Münster.
In dem Gespräch wurden auch Bedenken aus dem Kreis Coesfeld thematisiert, dass durch die Alexianer als „großer“ Träger, die kleineren fremd bestimmt werden könnten. „Ich gehe davon aus, dass entsprechend den Zielen der Landesinitiative, das DSZ Münster vorhandene und gewachsene Strukturen und bestehende Angebote unterstützen, fördern und weiterentwickeln wird“ so die sozialpolitische Sprecherin der CDU, Anni Willms (Lüdinghausen). Dransfeld machte deutlich, dass diese Bedenken sehr ernst genommen würden. Das DSZ Münster lege sehr großen Wert auf eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen in den jeweiligen Gebietskörperschaften etablierten Akteuren. Weitere Informationen zum DSZ unter www.demenz-service-nrw.de.
Ulrich Beerwerth stellte in einer Präsentation außerdem die Ziele und Vorteile einer Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte Menschen dar. Die Mitglieder in einer Hausgemeinschaft sind Mieter, die eine bedarfsgerechte und flexible Inanspruchnahme von Betreuung, Förderung und Pflege in familiären Gruppenstrukturen in privater Atmosphäre erhalten, so der Experte im Feld Wohnen für Menschen mit Demenz.
Reinhard Liebig vom LWL zeigte in dem Gespräch gegenwärtige Entwicklungen beim LWL auf. Hier würden heute neue Wege gegangen, um unter anderem dem Wunsch der Menschen zu entsprechen, möglichst lange im gewohnten sozialen Umfeld mit ambulanter Betreuung wohnen zu können und um andererseits die Kosten gleich zu halten oder zu minimieren. Willi Wessels (Dülmen) machte deutlich, dass für die Christdemokraten wirtschaftliche Vernunft und Qualität untrennbar zusammengehören. Da die meisten Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten sozialen Umfeld leben möchten, will die CDU Kreistagsfraktion die ambulanten Strukturen auch in diesem Bereich stärken.