Mißfelder: „Nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen“

Hochkarätige Gäste bei der 60-Jahr-Feier der JU (v.l.): Bundesvorsitzender Philipp Mißfelder, JU Kreisvors. Marvin Lemke, Elisabeth Keute für den CDU-Kreisvorstand, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. Wilhelm Rawe, Dülmens Bürgermeister Jan-Dirk Püttman
Hochkarätige Gäste bei der 60-Jahr-Feier der JU (v.l.): Bundesvorsitzender Philipp Mißfelder, JU Kreisvors. Marvin Lemke, Elisabeth Keute für den CDU-Kreisvorstand, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. Wilhelm Rawe, Dülmens Bürgermeister Jan-Dirk Püttman
Mit zahlreichen Ehrengästen beging die Junge Union (JU) des Kreises Coesfeld ihr 60-jähriges Jubiläum in Billerbeck. Damit wählte die CDU-Jugendorganisation einen historischen Ort. In Billerbeck hatte 1947 der Landesverband seine Gründung vorbereitet – im Beisein des späteren Bundeskanzlers Adenauer.

JU-Kreisvorsitzender Marvin Lemke konnte den Bundesvorsitzenden Philipp Mißfelder als Festredner begrüßen. Der 28-jährige Bundestagsabgeordnete stellte die Generationengerechtigkeit als Kernanliegen der Jungen Union heraus. Er nahm Bezug auf den Deutschlandtag am vorangegangenen Wochenende, auf dem sehr differenziert über das ALG I diskutiert worden sei. „Dabei hat sich gezeigt, dass die JU Generationengerechtigkeit in beide Richtungen denkt.“ Eigene Akzente habe man bei der Erarbeitung des neuen CDU-Grundsatzprogrammes setzen können. So trügen etwa die Kapitel zum demografischen Wandel und zur Leitkultur die Handschrift der Jungen Union. Der Wille zu gestalten, sei schon immer eines ihrer Markenzeichen gewesen. In diesem Sinne forderte Mißfelder: „Politiker müssen den Anspruch haben, nicht dem Zeitgeist hinterherzulaufen, sondern ihn zu prägen.“

Anschließend erzählten zwei ehemalige Akteure aus ihrer Zeit in der Jungen Union. Dülmens Bürgermeister Jan-Dirk Püttmann übernahm den Vorsitz der JU Dülmen, als die 68er das Land polarisierten. Die Konfrontation mit linken Lehrern habe ihn damals zur Mitarbeit in der CDU-Jugendorganisation bewogen. Er bereue es nicht, der Politik viel Freizeit geopfert zu haben: „Diese Zeit des Engagements war es wert.“

Der frühere Bundestagsabgeordnete Wilhelm Rawe gehört zur Gründergeneration der Jungen Union und war von 1962 bis 1968 Vorsitzender des Landesverbandes Westfalen-Lippe. Die Wurzeln der JU lägen in den schrecklichen Erfahrungen mit Diktatur und Krieg. „Noch in den Schützengräben haben sich junge Männer gefragt: Was machen wir, wenn wir wieder zu Hause sind?“, so Rawe. Ein Ziel habe die JU’ler der Stunde Null daher geeint: Nie wieder sollten Unrecht und Gewalt in Deutschland herrschen.

Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste Gelegenheit, sich eine historische Ausstellung anzusehen. Bei Live-Musik wurden noch lange Erinnerungen ausgetauscht.

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