Buldern. Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven im Rahmen neuer Gesetzgebungsverfahren und Verordnungen war das Thema eines Gesprächs, zu dem Rafael Borgmann, Heimleiter des Annengartens in Buldern die CDU Ratsmitglieder Willi Wessels und Roland Hericks eingeladen hatte.
Roland Hericks, der auch Mitglied im bisherigen CDU Arbeitskreis Zukunft der Pflege auf Kreisebene ist, machte deutlich, dass die große Mehrheit der älteren Mitbürger möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben möchten. „Damit dies gelingt, müssen die pflegenden Angehörigen entlastet werden. Dies kann insbesondere auch durch den weiteren Ausbau ambulanter Strukturen und die Förderung bürgerschaftlichen Engagements erfolgen!“ so Hericks.
Heimleiter Borgmann verdeutlichte, dass angesichts demographischer Entwicklungen mit einem weiterhin steigenden Bedarf an Pflegefachkräften zu rechnen sei. Die hierfür notwendige Ausbildung werde allerdings fast ausschließlich von den stationären Altenheimen geschultert. „Die Bereitschaft, Pflegefachpersonal auszubilden schlägt sich natürlich auch auf die Betriebskosten nieder und verteuert die stationäre Altenhilfe unnötig im Verhältnis zur ambulanten Pflege. Gerade auch kleine Anbieter im ambulanten Bereich könnten sich zusammenschließen, um so die betriebliche Ausbildung sicher zu stellen“ warb der Fachmann dafür, die Ausbildungsbereitschaft im ambulanten Bereich zu erhöhen.
Ein weiteres Thema war die Heimpersonalverordnung des neu zu schaffenden Landesheimgesetzes. Hier forderte Borgmann die Christdemokraten auf, sich dafür einzusetzen, dass Behinderten – und Altenheime nicht „über einen Kamm geschoren werden“. Es gäbe deutliche Unterschiede in den pflegerischen und betreuenden Aufgaben dieser Einrichtungen. Außerdem warb er für eine deutliche Deregulierung der Personalvorschriften für den Betreuungsbereich von stationären Altenhilfeeinrichtungen: „Auch Quereinsteiger müssen mit entsprechender Qualifizierung eine Chance bekommen! Wir brauchen Menschen, die ihre Lebenserfahrung einbringen und gemeinsam mit den Bewohnern auch alltägliche Arbeiten verrichten, wie z. B Kochen, Backen oder Wäsche falten. Diese Tätigkeiten geben den Bewohnern das Gefühl, gebraucht zu werden.“ CDU-Ratsmitglied Willi Wessels stimmte diesem Ansatz zu und erklärte, dass diese Überlegungen Platz in den Beratungen der Landesregierung haben sollen.
In Punkto Reform der Pflegeversicherung waren sich die Anwesenden einig. Willi Wessels: „Kein weiterer Ausbau der Bürokratie in der Pflegeversicherung. Die zusätzlichen Mittel aus der Pflegeversicherung sollen für die Ausweitung der Pflegeleistung auf Demenzkranke und die Dynamisierung der Leistungen in den Pflegestufen fließen!“