Biogas-Subventionen als Gefahr für Landwirte und Verbraucher

Vor den Gefahren für Landwirtschaft und Verbraucher durch die geplanten Veränderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) warnt die große Mehrzahl der hiesigen Landwirte. Diesen Standpunkt unterstrich bei einem Info-Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling der CDU-Agrarausschuss im Kreis Coesfeld.

Die Landwirte machten ihrem Abgeordneten deutlich, dass eine Erhöhung der Einspeisevergütung bei Biogasanlagen ihren Berechnungen nach zum einen die Nahrungsmittel künstlich verknappen und verteuern werde. Zum anderen würde die bewährte Struktur der viehhaltenden Betriebe in der münsterländischen Landwirtschaft gefährdet. Im Berliner Umweltministerium wird derzeit an der Erhöhung der Subventionen für Biogasanlagen gearbeitet. Grund sind die gestiegenen Rohstoffpreise. „Wenn die Subventionen für die Anlagen steigen, dreht sich automatisch und sehr deutlich die Preisspirale für alle landwirtschaftlichen Produkte und auch für die Strompreise. Betroffen sind davon alle Verbraucher“, warnen die hiesigen Landwirte.

MdB Karl Schiewerling sicherte ihnen zu, sich in Berlin mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. Der Abgeordnete verwies darauf, dass die Nutzung von regenerativen Energien sinnvoll und notwendig sei; Grenzen erfahre diese Nutzung und auch deren Subvention, „wenn Getreide nur noch für die Energiegewinnung und nicht zum Backen von Brot angebaut wird“.

„In Biogasanlagen werden doch kaum noch Abfälle zur Energieproduktion verwendet. Tausende von Hektar Mais werden bundesweit schon jetzt vom Acker geerntet und direkt in die Biogasanlagen gefahren; Getreide, das früher in die direkte oder indirekte Lebensmittelproduktion ging!“, verdeutlichte CDU-Agrarausschuss-Vorsitzender Josef Allendorf (Nottuln), der eines genauso klar formulierte: „Bio-Abfälle, wie es ursprünglich für die Energiegewinnung konzipiert war, spielen in der Biogas-Realität nur noch eine untergeordnete Rolle. Die normalen Verbraucher wissen das gar nicht und wundern sich nur, dass ihre Lebensmittel immer teurer werden!“

Der CDU-Agrarausschuss wird in den kommenden Wochen auf verschiedenen Ebenen auf diese Problematik hinweisen. Ihm ist dabei auch bewusst, dass die Biogas-Anlagen zum Großteil von Landwirten betrieben werden. „Noch!“, wie ein Vorstandsmitglied einwarf: „Denn wegen der hohen Subventionen tummeln sich inzwischen immer mehr die großen Energiekonzerne und Industrieunternehmen auf dem Markt.“ Die Landwirte führten ein Beispiel aus Dorsten an, wo zur Zeit eine industrielle Biogasanlage entsteht. Pro Jahr werde die Anlage 3000 Hektar Silomais benötigen. „Hoffentlich entwickelt sich aus der schönen münsterländischen Parklandschaft nicht bald eine Maismonokultur“, hoffen die Landwirte.

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