Ländlichen Raum für junge Ärzte attraktiv gestalten

Einige Hausärzte fehlen planerisch nur im Raum Lüdinghausen – CDU-Veranstaltung

Die Akteure beim CDU-Gesundheitsforum (v.l.): Moderator Valentin Merschhemke, MdB Jens Spahn, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Dr. Wolfgang-Axel Dryden, Pflegedirektorin Christel Plenter sowie CDU-Kreisvorsitzender Marc Henrichmann. Foto: N. Hagemann
Die Akteure beim CDU-Gesundheitsforum (v.l.): Moderator Valentin Merschhemke, MdB Jens Spahn, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Dr. Wolfgang-Axel Dryden, Pflegedirektorin Christel Plenter sowie CDU-Kreisvorsitzender Marc Henrichmann. Foto: N. Hagemann
Neuerdings kleinteiliger sind die Gebiete für die Bedarfsplanung für Hausärzte im Kreis Coesfeld geworden. Früher wurde der ganze Kreis gewertet - nun die drei Bereiche Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen. Daraus ergibt sich rein rechnerisch, dass die Räume in und um Coesfeld und Dülmen versorgt sind, während der Bereich Lüdinghausen und Umgebung durchaus noch Möglichkeiten bietet, zusätzliche Hausärzte zuzulassen. Das erklärte auf einer gesundheitspolitischen CDU-Kreisveranstaltung im Saal Böinghoff in Lette der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westf.-Lippe (KVWL), Dr. Wolfgang-Axel Dryden.

MdB Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU, begründete diese Neuordnung mit dem Bemühen vor Ort – vor allem im ländlichen Raum – stärker das Hausarzt-Prinzip zu fördern. Die älter werdende Bevölkerung – 2030 ist jeder Dritte im Kreisgebiet älter als 60 Jahre – bedeute auch für die ärztliche Versorgung auf dem Land aktiver zu werden. Im Kreisgebiet ist das Durchschnittsalter dieser Allgemeinmediziner 55 Jahre (bundesweit 60 Jahre). Spahn: „Da gilt, nicht nur für eine gute Bezahlung der Hausärzte zu sorgen, sondern vor allem auch für junge Ärzte attraktiv zu sein - auch mit so genannten weichen Faktoren“.

Sowohl MdB Spahn wie auch Dr. Dryden nannten gute Wohnmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Denn wenn allein 70 Prozent des Medizinernachwuchses weiblich ist, bedeute dies für den Beruf des Hausarztes künftig auch veränderte Arbeitszeiten oder Teilzeitarbeit. Dr. Dryden erwähnte, dass es trotz intensiver Bemühungen an Hausarzt-Nachwuchs mangele.

Zu Wort meldete sich ein Allgemeinmediziner aus Seppenrade: „Ich bin gern Hausarzt“, bekannte er. Dennoch bemängelte er die wachsende Bürokratie – auch was Regressforderungen im Bereich der Kuranträge betreffe. Spahn erwiderte: „Je gerechter wir das Gesundheitssystem machen, umso größer wird die Bürokratie. Das ist ein Spagat“. Pflegedirektorin Christel Plenter wies auf den Anstieg der Arztdichte hin und problematisierte den massiven Fachkräftemangel im Bereich der Pflege.

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