Jostmeier besucht Martinistift in Nottuln

Zu einem Informationsbesuch im Martinistift in Nottuln trafen sich jetzt der hiesige Landtagsabgeordnete Werner Jostmeier und der Geschäftsführer des Martinistiftes, Stefan Jochems. Dabei wurden im Wesentlichen zwei wichtige Themenfelder angesprochen.

Zum einen ging es um Möglichkeiten und Konzepte, um so genannte „Heimkarrieren“ von Kindern und Jugendlichen, die vom Jugendamt in Erziehungsheime eingewiesen werden, von vornherein zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang wurden die Notwendigkeit und die Möglichkeit des Aufbaus von Frühwarnsystemen erörtert. Dies könnte mit Hilfe von Personen und Einrichtungen, die die Familien kennen und begleiten erreicht werden. Denkbar wäre hier eine Unterstützung durch Kinderärzte, Jugendämter, Kindergärten und Familienzentren. Und mit Hilfe der Hebammen könnte ein wirkungsvolles Warnsystem bereits früh ansetzen. Darüber haben durch Jostmeier bereits Gespräche mit Hebammen aus dem Kreis Coesfeld stattgefunden.

Ein weiterer Schwerpunkt, was auch immer wieder Gegenstand der politischen Diskussion ist, war das Thema der Begleitung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in so genannten Erziehungscamps. Eines der Hauptprobleme sei hier die Dauer solcher Camps und vor allen Dingen die Nachhaltigkeit. Denn die Nachsorge sei ein überaus wichtiger, bisher aber vernachlässigter und fehlender Aspekt.

Es nütze nichts, wenn man Jugendliche lediglich mehrere Wochen oder auch ein halbes Jahr in einem Jugendlager erzieht, wenn dann nicht dafür gesorgt ist, die Arbeit mit den Jugendlichen nach dem Camp weiterzuführen.

Jochems und Jostmeier waren sich darüber einig, dass auch erzieherische Maßnahmen unter zeitweisen Freiheitsentzug, wie es auch bei den Schwerstdrogenabhängigen zum Teil praktiziert wird, durchaus von Erfolg sein können und diese Tendenz, auf Fachseite diese Methode der Erziehung für Kinder und Jugendliche auch zu praktizieren, steigt.

Das Martinistift besuchen derzeit ca. 170 Kinder Jugendliche und junge Erwachsene mit Ihren Familien, die dort auch wohnen und dort therapiert werden, was zugleich auch den Schwerpunkt der Arbeit im Martinistift darstellt. Grundsätzlich können die Bewohner aus ganz Deutschland kommen. Gefördert und unterstützt wird diese Arbeit von nahezu 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im pädagogischen Dienst, in Betrieben, Schule und Verwaltung.

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