Pflegequalität wird in den Altenhilfeeinrichtungen im Kreis Coesfeld groß geschrieben!

Coesfeld. „Nicht alles, aber vieles ist gut!“ mit diesen Worten stimmte Fachbereichsleiter Detlef Schütt die Mitglieder des CDU - Arbeitskreises Zukunft der Pflege auf den Bericht der Heimaufsicht ein. Die wesentlichen Inhalte hatte er bereits zuvor in der jüngsten Sitzung der Pflegekonferenz zur Diskussion gestellt.

In den Pflegeeinrichtungen des Kreisgebietes läge die Fachkraftquote deutlich höher als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Über Gewalt in der Pflege und Missversorgung gäbe es in dem Bericht der Heimaufsicht des Kreises Coesfeld keine negative Aussage! Diese positiven Eindrücke konnte Arbeitssprecherin Anni Willms nur bestätigen: „Wir konnten uns bei unseren Besuchen in den Altenhilfeeinrichtungen persönlich davon überzeugen, dass Pflegequalität in den Altenhilfeeinrichtungen im Kreis Coesfeld groß geschrieben wird!“ Dem konnte Schütt nur zustimmen: Qualitätshandbücher gehörten in den Einrichtungen im Kreisgebiet in der Regel zum Standard. In ihrer Anwendung sei man auf gutem Wege, so Schütt .Ein weiteres Indiz für eine gute Qualität sei die Zufriedenheit der Betroffenen. So sei die Zahl der wenigen Beschwerden im Jahr 2005 sogar rückläufig. Schütt führte dies auch auf die Verbesserungen des Beschwerdemanagements in den Einrichtungen zurück.



Hildegard Kuhlmann vom Diözesan - Caritasverband wies darauf hin, dass die fachlichen und persönlichen Anforderungen an die Pflegefachkräfte immer größer würden. Dies mache auch der Bericht der Heimaufsicht deutlich. So sei hier eine deutliche Zunahme von Heimbewohnern in Pflegestufe 3, an Bewohnern über 80 Jahre und an altersverwirrten Menschen dargestellt. Diesen Veränderungen müsse Rechnung getragen werden, damit Pflegequalität gesichert werden könne. „Ein wesentlicher Baustein zur Qualitätssicherung und -weiterentwicklung in den Altenhilfeeinrichtungen findet durch eine kontinuierliche und an den Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner orientierte konzeptionelle Weiterentwicklung und durch die Fort - und Weiterbildung der Mitarbeiter statt.“ Zunehmender Druck auf die Mitarbeiter bestehe auch durch die Schaffung immer neuer Pflegeplätze, so Kuhlmann.



Dies bestätigte Schütt. Er wies auf die Chancen und Risiken durch die Zunahme immer neuer Altenpflegeplätze im Kreisgebiet hin. Auf der einen Seite hätten bei freien Kapazitäten die pflegebedürftigen Menschen größere Auswahlmöglichkeiten, andrerseits führe ein zu großes Überangebot zu einem hohen Leistungs- und Kostendruck. Dieser könne sich zu Lasten des Personals und demzufolge auch auf das Qualitätsniveau negativ auswirken.



CDA Kreisvorsitzender Roland Hericks befürchtet angesichts dieser Entwicklung eine Zunahme von befristeten Arbeitsverträgen und 400 Eurojobs. Von Arbeitnehmerinnen werde gefordert, dass auch sie durch Erwerbsarbeit ihre eigenen Rentenansprüche sichern. Es werde größtmögliche Flexibilität verlangt, damit ein effizienter Einsatz von Personal möglich ist. Dies erfordere von den Arbeitnehmerinnen oft einen Riesenspagat um Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können. „Jobfreundliche Familien haben wir! Was fehlt ist die Zunahme familienfreundlicher Jobs!“ appellierte der CDA- Kreisvorsitzende.



Große Hoffnung setzen alle Beteiligten auf die Föderalismusreform. Sie hoffen, dass damit der Verschiebebahnhof von Zuständigkeiten und Kosten entfallen wird. Eine sinnvolle Entbürokratisierung, wie im Bericht der Enquete Kommission des Landtags NRW gefordert, könnte dann endlich umgesetzt werden.

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