Coesfeld. In ihrer Gesprächsreihe „Sozialpolitik vor Ort“ informierten sich CDU- Kreistagsabgeordnete über Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in der Marienburg in Coesfeld.
„Familien sind in der Regel der erste und der wichtigste Lebensraum in denen Kinder sich angenommen fühlen und entwickeln können. Die Botschaft die wir heute für unsere politische Arbeit mitnehmen, lautet: Familien stärken – Entwicklungschancen erhöhen!“ brachte Anni Willms, sozialpolitische Sprecherin der CDU- Fraktion das Ergebnis der Beratungen auf den Punkt.
Zuvor hatten Dr. Thomas Bröcheler, Direktor der „Bischöflichen Stiftung Haus Hall – Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen“ und Stephanie Pohl, als Bereichsleiterin Wohnen, einen kurzen Rückblick auf die 150 jährige Geschichte von Haus Hall gegeben. Ferner wurde die Weiterentwicklung der Angebote für Menschen mit Behinderungen vorgestellt. Zur Förderung der Entwicklung sei auch bei behinderten Kindern und Jugendlichen der Kontakt mit Gleichaltrigen wichtig, damit Integration gelingt. „ Freizeitassistenz und Tagesbetreuung in den Ferien sind deshalb wichtige Angebote, die Entwicklungschancen für junge Menschen eröffnen!“ ergänzte Stephanie Pohl.
Familien und Pflegefamilien als erster und wichtigster Lebensraum für Kinder und Jugendliche sind der beste Garant für eine gelingende individuelle Entwicklung. Auch behinderte Kinder und Jugendliche können in Pflegefamilien ihr Zuhause finden. „Wir gehen davon aus, dass Anfragen im Bereich der Familienbegleitung und -entlastung zunehmen werden, so Pohl. Beratung, Alltagsbegleitende Hilfen, durch stunden – oder tageweise Betreuung und Begleitung helfen den Familien einen „gelingenden Alltag“ zu organisieren.“
Die „Theresa – Kurzzeitpflege Haus Hall“ löse seit Mitte 2005 die bisherige Kurzzeitbetreuung in den vorhandenen Wohngruppen ab, führte Dr. Bröcheler aus. Das Angebot werde gut angenommen. „Es entlastet die Familien vorübergehend von der Aufgabe der Betreuung und Pflege und stabilisiert damit die familiäre Situation, so dass der behinderte Angehörige längerfristig in der Familie leben kann.“ so Bröcheler.
„Auch im Behindertenbereich muss - dort wo es angebracht ist -ein Umdenken erfolgen“, forderte Fraktionsvorsitzender Ludger Dinkler. Über das Wofür und Wieviel in der Behindertenhilfe müsse gesprochen werden, da es sich auch bei der Eingliederungshilfe um kommunale Gelder handele, ergänzte der Fraktionsvorsitzende, der auch finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist.