„Ziel einer vernünftigen Agrarpolitik muss es sein, den familiengeführten Höfen in Münsterland gute Zukunftschancen zu ermöglichen. Dazu zählen eben die Milchbauern genauso wie die anderen Bereiche der Landwirtschaft“, betonte MdB Karl Schiewerling (CDU) in Nottuln-Darup.
Dort traf sich der Bundestagsabgeordnete mit Vertretern der Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) aus dem ganzen Kreis Coesfeld, um die aktuelle Lage der hiesigen Bauern nach dem Milchstreik vom Sommer zu erörtern.
BDM-Kreissprecher Franz-Josef Krechtmann machte dabei zusammen mit seinen Kollegen sehr deutlich, dass sie für den kommenden Winter einen regelrechten Verfall bei den Erzeugerpreisen für Milch befürchten. Zudem kritisierten sie das jüngste Vorhaben des Agrarausschusses der Bundesländer, die Abschaffung der Molkerei- und Bundessaldierung zu verhindern. Zudem erneuerten die Milchbauern ihre Forderungen an die Politik, unter anderem die Abschaffung der sog. Saldierung, die Schaffung nationaler Reserven, die Änderung des Umrechnungsfaktors sowie die Einführung einer Umlage.
„Wir haben die große Sorge, dass viele Höfe bald nicht mehr mithalten können und aufgeben müssen. Das wäre eine schlimme Entwicklung, die unsere Familien sehr bedrückt“, schilderten anschließend mehrere Landfrauen die aktuelle Situation aus ihrer Sicht. „Wir haben es nicht in der Hand, jetzt ist die Politik gefragt“, fügten sie in Richtung ihres Bundestagsabgeordneten hinzu.
In dem sehr ausführlichen Dialog betonte MdB Schiewerling, dass er die Sorgen und Ängste verstehen könne. Er werde sich innerhalb der CDU/CSU-Fraktion bei seinen Fachkollegen für die Positionen einsetzen, die die Familienbetriebe in unserer Region stärken. MdB Schiewerling hob hervor, dass an dem Ziel, bis 2015 auch die Milchproduktion wettbewerbsfähig zu gestalten, festgehalten werden müsse. Dabei sei darauf zu achten, dass in diesem Wettbewerb die Familienbetriebe unserer Region gute Chancen haben müssen.
Gleichsam appellierte MdB Schiewerling an die Landwirtschaft, dass sie in Berlin wieder stärker „mit einer Stimme sprechen“ solle. Die Politik stehe immer häufiger vor der Herausforderung, mit widersprüchliche Aussagen und Zielen aus einer gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Gruppe konfrontiert zu werden.